Sonntagmorgen, als selbst der Bodensee noch ein bisschen schlief, machte sich eine tapfere Gruppe Acht- und Neuntklässler der Realschule Ravensburg auf den Weg zum Flughafen Stuttgart. Ziel: London – die Stadt der Doppeldeckerbusse, des King Charles und der verwirrend vielen U-Bahn-Linien.
Nach einem reibungslosen Flug (und nur minimalen Diskussionen darüber, wer am Fenster bzw. neben den 2 VfB Stuttgart-Nationalspieler Stiller und Leweling sitzen darf), landeten wir sicher in der britischen Hauptstadt. Dort angekommen machten wir uns auf den Weg zu unseren Gastfamilien, die uns liebevoll aufgenommen haben.
Am Montag wartete bereits das erste Highlight: das Natural History Museum – wo lebensgroße Dinosaurier, ein Blauwal und ein Erdbebensimulator für große Augen sorgten (und bei manchen auch für spontane Fluchtreflexe).
Weiter ging’s zur Selfie-Tour, denn was wäre London ohne Beweisfotos? Von Hyde Park über den Buckingham Palace (Spoiler: Die Königsfamilie winkte tatsächlich- es war Bank Holiday), Big Ben, den Trafalgar Square bis zum Piccadilly Circus – alles wurde fleißig dokumentiert. Die Handys glühten, der Akku weinte.
Am Dienstag erlernten wir in Camden eine Mischung aus Punk, Pommes und „Bitte verlieren Sie keine Schüler im Menschengewühl.“ Einige kehrten mit stylischen Sonnenbrillen zurück, andere mit fragwürdigen Street-Food-Erfahrungen.
Am Nachmittag dann die große Entscheidung: Madame Tussauds, Arsenal Stadion oder „London mal ohne Lehrer“. Mutige wagten sich allein in die Großstadt – begleitet von Google Maps, einem Tagesplan und (hoffentlich) gesundem Menschenverstand.
Trotz Londoner Verkehrschaos zeigten die Schülerinnen und Schüler erstaunliche Orientierung: U-Bahn fahren wie Profis, daily travel ticket in der Hand, „Mind the gap“ im Ohr – echte Stadtkinder eben!
Historisch wurde es am Mittwoch beim Besuch des Tower of London und der Tower Bridge – inklusive Geschichten über Hinrichtungen, Kronjuwelen und sehr freundliche Beefeater mit noch freundlicheren Bärten.
Ein weiteres Highlight: Der Weg nach Greenwich durch den foot tunnel, dem Ort, den viele nur aus dem Englischbuch kannten – jetzt also live und in Farbe. Dort trafen wir auf die legendäre Cutty Sark, wobei sich einige fragten: „Ist das ein Schiff oder ein Piratenrestaurant?“
Abschließend ging’s per Schifffahrt auf der Themse zurück – mit fantastischem Blick auf die Londoner Skyline, wehenden Haaren und der Erkenntnis: London ist laut, voll, teuer – aber absolut großartig!
Am Donnerstag stand dann noch shoppen in der Westfield Mall und der Rückflug (dieses Mal ohne Diskussionen, da alle viel zu müde dazu waren) auf dem Programm.
Fazit: Die Studienfahrt war ein voller Erfolg. Alle kamen (mehr oder weniger) gesund und (definitiv) voller Eindrücke zurück. Und wenn wir eines gelernt haben, dann das: In London lernt man nicht nur Englisch – sondern auch, wie man in der Rush Hour überlebt.
Text & Bilder: K. Ruess & J. Schäfer
